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Sprache als Stolperstein

Veröffentlicht am 02.04.2013 in Ortsverein
 

Diskutierten über Integration durch Sprachelernen: Sibyllle Brugger, Susanne Gwosch, Mirko Witkowski und Ergun Can (vl.)

Schramberg. „Stolpersteine auf dem Weg zur Integration“, hat die Schramberger SPD eine ganze Veranstaltungsreihe im Rahmen des Neuinländer-Stammtisches überschrieben. Gemeinsam soll nach Lösungen gesucht werden, wie diese Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden können. Das zentrale Thema der jüngsten Veranstaltung war die Sprache, denn diese ist besonders wichtig für eine erfolgreiche Integration.

Drei Experten hatten auf dem Podium Platz genommen: Susanne Gwosch, Leiterin der VHS, Sibylle Brugger vom Sprachcafé und Ergun Can, Bundesvorsitzender des Netzwerks türkeistämmiger Mandatsträger. Die Moderation übernahm der Vorsitzende der Schramberger SPD Mirko Witkowski.

Seit 2005 sind in der Bundesrepublik Integrationskurse verpflichtend. Susanne Gwosch ist für diese in Schramberg zuständig. Zu den Kursen gehören 645 Stunden Deutschunterricht, die mit einer Prüfung auf dem Niveau B1 des europäischen Referenzrahmens für Sprachen enden. Die Vorrausetzungen, die die Teilnehmer mitbringen, sind dabei ganz unterschiedlich. Junge Kursteilnehmer haben meistens keine Probleme, das Kursziel zu erreichen. Für ältere Teilnehmer sieht das oft anders aus. Auch wer nicht alphabetisiert ist, hat mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Susanne Gwosch kritisierte den hohen Verwaltungsaufwand und die Bürokratie, die mit den Kursen einhergeht.

Sibylle Brugger berichtete über ihre Arbeit im Sprachcafé, das sie in Schramberg gemeinsam mit anderen ins Leben gerufen hat. Eine kleine Gruppe von Frauen, ganz unterschiedlicher Herkunft, trifft sich regelmäßig, um über alles Mögliche zu reden. Natürlich auf Deutsch. Die Frauen vertiefen so ihre Sprachkenntnisse und knüpfen soziale Kontakte. Schwierig ist es, an Teilnehmerinnen heranzukommen. Alt hergebrachte Wege, wie über die Zeitung, führen oft nicht zum Erfolg. Man sei auf Mund-zu-Mund Propaganda angewiesen. Zwingen könne man zur Teilnahme allerdings keinen. Der eigene Wille zum Lernen ist wichtig.

Als Bundestagskandidat der SPD skizzierte Ergun Can seine Vorstellungen von guter Integrationspolitik. Auch für ihn ist die Sprache der Schlüssel zur Integration. Bereits früh im Kindesalter muss deshalb mit einer gezielten Sprachförderung angefangen werden. Diese muss Appetit machen auf mehr. Doch für ihn ist nicht nur das Lernen der Sprache selbst wichtig, auch Willkomensstrukturen in Vereinen und Schulen spielen eine große Rolle.

Wichtig ist ihm, dass Abschlüsse, die im Ausland gemacht wurden, auch in Deutschland anerkannt werden. Er erklärte, dass Menschen mit Migrationshintergrund dafür sensibilisiert werden müssen, dass es etwas bringt, Sprachen zu lernen. Vor allem viele Frauen sind gut ausgebildet, könnten aber die Sprache nicht. Auch Projekte wie „zwischen zwei Welten“ sind seiner Meinung nach wichtig.

Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer darin, dass zu einer erfolgreichen Integration immer zwei Seiten gehören. Deutschland brauche eine noch stärkere Willkommenskultur. Hingegen muss jeder Integrationswillige seinen Teil dazu beitragen und die Sprache lernen.

 

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