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In der Krise Köpfe und Telefonnummern kennen

Veröffentlicht am 13.07.2023 in Kreisverband
 

Mirko Witkowski begrüßt Martin Gerster.

„Wir brauchen in der Bevölkerung ein Bewusstsein für Krisenszenarien.“ So lautete die dringende Botschaft des Bundestagsabgeordneten Martin Gerster (SPD), der gleichzeitig Präsident der THW-Bundesvereinigung ist. Er diskutierte auf Einladung des Vorsitzenden des SPD-Kreisverbands Rottweil, Mirko Witkowski, im Gasthaus „Hochbrücke“ in Rottweil mit zahlreichen interessierten und fachkundigen Gästen über die Herausforderungen und Möglichkeiten des zivilen Bevölkerungsschutzes.

„Man kann es sich nicht vorstellen, was im Ahrtal nach der Flutkatastrophe los war. Ich war rund einen Monat nach der Katastrophe zusammen mit dem Präsidenten der THW-Bundesanstalt dort unterwegs und hatte danach mehrere Wochen lang Alpträume. In keinen Film, auf keinem Video war auch nur im Ansatz zu sehen, was dort los war.“

 

Diese Beschreibung von Martin Gerster verdeutlichte, worum es beim zivilen Bevölkerungsschutz geht. „Wenn Menschen durch Krisen und Katastrophen in Not geraten, dann braucht es den zivilen Bevölkerungsschutz.“, so Gerster. Im Ahrtal seien damals alle THW-Ortsverbände - aus dem gesamten Bundesgebiet - über Wochen und Monate im Einsatz gewesen, um Menschen in Not zu helfen. Übrigens- helfen jetzt die gesammelten Erfahrungen, die aktuelle Flutkatastrophe in Slowenien besser zu bewerten und Hilfe noch gezielter einzubringen. Derzeit sei, so Gerster das THW aus Pforzheim Vorort, um die Lage zu prüfen. Weitere THW-Teams unter anderem aus Rottweil sind in Bereitschaft. Sobald die Aufforderung des Bundes kommt, sind sie bereit, dort ebenfalls zu helfen.

 

Die Politik habe aus der Flutkatastrophe im Ahrtal Konsequenzen gezogen. Bestimmte Produkte werden jetzt in größerer Menge für die Bevölkerung bevorratet. Von Sechs, vom THW betriebenen Logistikzentren in ganz Deutschland aus, sollen diese Produkte künftig verteilt werden, um im Ernstfall schneller reagieren zu können. Außerdem seien in den vergangenen Jahren mehr finanzielle Mittel in den zivilen Bevölkerungsschutz geflossen als früher, die frühzeitige Warnung durch Apps und die Alarmierung durch Handys werde forciert und die Fahrzeuge des THWs wurden aufgerüstet.

 

Dass man insgesamt noch mehr tun könne, so zum Beispiel die Zusammenarbeit von Bund und Ländern verbessern, das sei klar. Gerster verwies darauf, dass der Bund auch nicht allein zuständig ist für die Vorsorge im Ernstfall. Es braucht auch in der Bevölkerung ein Bewusstsein für Krisensituationen. Während man früher noch belächelt wurde, wenn man im Keller Vorratshaltung betrieb, ist es heute eine dringende Empfehlung, sich für Krisen auch als Einzelperson vorzubereiten. Vorräte für mehrere Tage gehörten ebenso dazu, wie zu überlegen, was braucht es in der jeweiligen Krisensituation. „In der Krise Köpfe und Telefonnummern kennen“ sei sicherlich sinnvoll.

 

Kein Verständnis zeigte Gerster für diejenigen, die die Arbeit der Helferinnen und Helfer sabotierten oder sie körperlich sogar angreifen. „Wie kommen Menschen auf so eine Idee?“, fragte er in die Runde.

 

In der anschließenden Diskussion wurden weitere interessante Themen eingebracht. Von Überlegungen, wie die Zusammenarbeit der hauptamtlichen Kräfte und der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern verbessert werden kann über das Einrichten eines Infoportals bis hin zur Cell-Broadcast-Technik kamen viele Aspekte des zivilen Bevölkerungsschutzes zur Sprache.

 

Abschließend verwies Gerster, wie an diesem Abend mehrfach, noch einmal darauf, wie wichtig es sei, gute Rahmendbedingungen für das Ehrenamt zu schaffen und Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber den Helferinnen und Helfern zum Ausdruck zu bringen. Nach zwei Stunden Diskussion dankte SPD-Kreisvorsitzender Mirko Witkowski Martin Gerster für seine spannenden Vortrag, die konkreten Tipps und allen Anwesen für die inhaltsstarke Diskussion.

 

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