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Finnisches Schulsystem - traumhaft

Veröffentlicht am 26.01.2009 in Pressemitteilungen
 

Johannes Binder, Leiter der Erich-Hauser-Gewerbeschule und langjähriger Leiter der deutschen Schule in Helsinki, stellte der SPD-Kreisdelegiertenkonferenz das finnische Schulsystem vor. Unter Abkehr vom dreigliedrigen Schulsystem schafft es Finnland, an der Spitze der PISA-Studien zu liegen, indem man Schüler in einem 9-jährigen Gesamtschulsystem fördert, ohne Sozialauslese zu betreiben.

Das finnische Schulsystem

Johannes Binder, Leiter der Erich-Hauser-Gewerbeschule Rottweil referierte zum Thema „Das finnische Schulsystem“ auf der letzten Kreisdelegiertenkonferenz des SPD-Kreisverbandes. Johannes Binder, der 6 Jahre lang die deutschen Schule in Helsinki geleitet hatte, zeigte sich als profunder Kenner des finnischen Schulwesens, mit dem Finnland in sämtlichen PISA-Untersuchungen Spitzenplätze belegen konnte. 1978 gab Finnland das 3-gliedrige Schulsystem auf und richtete ein 9-jähriges Gesamtschulsystem ein, an das sich die Oberstufe anschließt, die zum Abitur führt. Finnland schaffte es, sowohl Breitenförderung als auch Spitzenförderung in Einklang zu bringen und somit die Schule keine soziale Auslese betreibt wie einem 3-gliedrigen Schulsystem. Schulbildung ist für ein rohstoffarmes Land wie Finnland von außerordentlicher Wichtigkeit. Diese Erkenntnis findet uneingeschränkte Zustimmung in der Bevölkerung und bei allen finnischen Parteien, bei denen Bildung und Lehrpersonal hoch angesehen sind.
Eine Schule in Finnland kann einen Schüler nicht mehr „loswerden“, wenn er erst einmal aufgenommen worden ist. Sätze wie „Du bist hier in der falschen Schule!“ gibt es nicht. Also fördert die Schule diesen Schüler, indem eventuell ein zweiter Lehrer in die Klasse kommt, wenn diese schwierig ist; notfalls gibt es für einen Schüler in einem Fach Einzelunterricht über einen längeren Zeitraum. Nachhilfeinstitute sind in Finnland unbekannt, da die Schule diese Tätigkeit übernimmt. Schulsozialarbeiter und Psychologen unterstützen die Schule bei ihrer Arbeit. Johannes Binders Schule in Helsinki mit 500 Schülern verfügt über 3 Schulsozialarbeiter, einen Schulpsychologen und eine für die Gesundheit zuständige Kraft. Dazu kommt völlige Lernmittelfreiheit für Bücher, Hefte, Schreibutensilien, Geodreiecke oder Radiergummi, wie es in Finnland üblich ist. Jeder finnische Schüler bekommt in einer Mensa eine warme Mahlzeit gratis pro Tag. Ganztagsunterricht ist üblich. In der anschließenden Diskussion mit den SPD-Kreisdelegierten wurde deutlich, dass manches in allerjüngster Zeit auch bei uns im kommen ist – z.B. Mensa, Schulsozialarbeiter, wenn auch in ungenügender Zahl, dass aber zu traumhaften finnischen Verhältnissen in Deutschland noch ein weiter Weg ist. ( A.Sassnick)

 

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