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Staatssekretär Frank Mentrup zu Gast beim SPD-Kreisverband

Veröffentlicht am 28.10.2011 in Kreisverband
 

Das Leben eines Politikers ist manchmal sehr anstrengend. Dr. Frank Mentrup, Staatssekretär im Stuttgarter Kultusministerium, hatte am Dienstag jedenfalls ein Mammutprogramm zu bewältigen. Am Morgen war er dabei, als das Kabinett bei einer Sitzung in Bühl die Eckpunkte der grün-roten Bildungspolitik beschloss, und nach dem ganz normalen Arbeitstag eines Spitzenpolitikers kam er noch nach Schramberg.

Im Rahmen von zwei Veranstaltungenmusste er insgesamt viereinhalb Stunden zunächst den versammelten Schulleitern der Raumschaft und dann den Mitgliedern des SPD-Arbeitskreises Bildung und zahlreichen Gästen Rede und Antwort zu stehen. Bewundernswert war, dass Mentrup sich nicht mit vorgestanzten Floskeln über die Runden brachte, sondern dass er nach seinen Einführungsreferaten sehr genau zuhörte und punktgenau auf die Fragen und Einwände der interessierten und engagierten Zuhörer einging.

Mit etwas Verspätung, offensichtlich hatte sein Fahrer nicht mit dem Stau zwischen Sulgen und der Talstadt gerechnet, traf Dr. Mentrup im Schramberger Rathaus ein, wo er auf Einladung der Fraktionsgemeinschaft SPD/Buntspecht in einem Parforceritt, wie er es selbst bezeichnete, den Mitgliedern der Schulleitungen aus Schramberg und Umgebung die Ziele und die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer Bildungspolitik erläuterte, die in der Lage sein soll, „den Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft zu entkoppeln“. Dass die Schüler in Baden-Württemberg von der Leistung her schon jetzt einen Spitzenplatz in Deutschland einnehmen, erkannte er ohne Wenn und Aber an.

Eine wichtige Rolle spielt für die neue Landesregierung die Gemeinschaftsschule, die das dreigliedrige Schulsystem Baden-Württembergs ergänzen soll. Diese Schulform soll noch vor Beginn des nächsten Schuljahres in Schulgesetz aufgenommen werden. Da in die Gemeinschaftsschule Schüler mit Werkrealschul-, Realschul- und Gymnasialempfehlung aufgenommen werden, spielt die individuelle Förderung in Lerngruppen eine wichtige Rolle. Metrup liegt dieser neue pädagogische Ansatz am Herzen, das wurde immer wieder deutlich. Durchsetzbar ist dieses Konzept allerdings nur an einer gebundenen Ganztagesschule, darum können Gemeinschaftsschulen nur genehmigt werden, wenn an mindestens drei Tagen eine Ganztagesbetreuung angeboten wird.

Berthold Kammerer, Leiter des Fachbereichs Kultur und Soziales am Schramberger Rathaus, hatte zu Anfang der vom stellvertretenden Oberbürgermeister Hans-Jörg Fahrner geleiteten Veranstaltung den städtischen Schulentwicklungsplan vorgestellt, in dem ein Verbund der Graf-von-Bissingen-Werkrealschule und der Realschule vorgesehen ist. Damit gehe Schramberg einen nicht unbedingt üblichen Weg, stellte Mentrup anerkennend fest. Ob aus diesem Schulverbund einmal eine Gemeinschaftsschule wird, liegt im Ermessen der Stadt und der Schulen selbst. „Unser Ansatz ist nicht ‚Ihr müsst’ sondern ‚Ihr dürft’“, betonte der Staatssekretär immer wieder.

Im fliegenden Wechsel ging es ins Sulgener „Hotel Hasen“, wo mehr als vierzig SPD-Mitglieder und andere Interessierte aus Lokalpolitik und pädagogischen Einrichtungen auf in warteten. Auch hier ging er detailliert auf die bildungspolitischen Pläne von Grün-Rot ein, er erläuterte, dass die Gemeinschaftsschule eine gute Möglichkeit sei, Schulstandorte im ländlichen Raum zu erhalten, er zeigte sich überzeugt, dass der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung den Aspekt der Beratung stärker in den Vordergrund schieben würde und ging auf die Möglichkeit ein , neben dem G 8 auch gymnasialen G 9-Zufg zu führen. Zur Frage der Inklusion behinderter Schüler im Regelschulwesen hatte er durchaus pragmatische Ansätze, und die mehrfach geäußerte Befürchtung, die Reformen würden zum Niedergang der bewährten zweijährige Berufsfachschule führen, konnte er überzeugend entkräften: „Mehr und bessere Hauptschuleabschlüsse werden zu einer Stärkung dieser Schulart führen“.

Mehrfach betonte Mentrup, wie wichtig ihm das Gespräch mit den Betroffenen sei, bei jeder Veranstaltung lerne er etwas Neues. Wer eine Sorge, eine Frage oder eine Anregung habe, solle „einfach eine Mail ans Ministerium schreiben“. Immer wieder machte er klar, wie sehr die neue Regierung die Meinung der Bürger ernst nehme. Nach Meinung von Teilnehmern beider Veranstaltungen klang das durchaus überzeugend.

 

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