Anja Stumpf

Kommunalpolitik - Anja Stumpf hört nach acht Jahren als Gemeinderätin auf / Grund: Arbeitgeberwechsel

Von Verena Parage

Deißlingen. Im Deißlinger Gemeinderat kommt es zu einer Veränderung: Anja Stumpf wird aus dem Gremium ausscheiden. Warum? Weil sie muss.

Die 37-Jährige engagiert sich in ihrer Heimat nicht nur ehrenamtlich, sondern ist auch beruflich dort zu Hause, als Schulsozialarbeiterin. Bisher ist sie bei der Stiftung Lernen – Fördern – Arbeiten angestellt. Allerdings übernimmt künftig die Gemeinde Deißlingen die Schulsozialarbeit und ist damit Stumpfs neuer Arbeitgeber. Die Anstellung und der Posten als Gemeinderätin schließen sich aus. »Am Anfang war ich schon traurig, weil ich es gern und mit Herzblut gemacht hab«, erzählt die Deißlingerin von ihrem Ehrenamt.

Seit acht Jahren gehört sie dem Gremium an. 2004 trat Anja Stumpf in die SPD ein, im selben Jahr kandidierte sie bei den Kommunalwahlen. Damals hat es nicht gereicht, allerdings rückte die Sozialpädadgogin im Jahr 2008 für Bruno Bantle nach.

Für sie ist der Posten im Gremium das Ehrenamt, in dem man am meisten mitentscheiden könne. Es sei »spannend, wenn man an seinem Wohnort was bewegen kann«.

Große Projekte, die sie als Gemeinderätin begleitet hat, waren beispielsweise der Gemeindeentwicklungsplan oder der Bau der Volksbank-Sporthalle. Sie erinnert sich aber auch an die schwierige Entscheidung für oder gegen den Erhalt des Lehrschwimmbeckens.

»Ein bisschen schade finde ich, dass ich nicht mehr im Gemeinderat bin, wenn es um die Sanierung der Schule geht«, sagt Anja Stumpf. »Das hätte Spaß gemacht.« Zumal sich die zweifache Mutter gerne einbringt. »Wer goscht, muss auch was tun«, findet sie. Und da sie manchmal auch gern ihre Meinung sage, wolle sie sich auch einbringen. Ihr Mann Torsten ist ebenfalls engagiert, er steht an der Spitze des SPD-Orts- sowie des Kreisverbands.

Geht es nach Anja Stumpf, sollten sich noch viel mehr Menschen politisch engagieren. »Heutzutage ist es wichtiger denn je, für seine Meinung einzustehen und zu sagen, was man gut findet und was nicht.« Was sie am Deißlinger Gemeinderat gut findet, ist schnell gesagt: Dass das gute Ergebnis im Vordergrund stand, und dass jeder versucht habe, »einen Konsens zu finden, egal welches Parteibuch man hat«.

Anja Stumpfs Verabschiedung wird wohl auf die letzte Sitzung vor den Sommerferien fallen. Laut Liste würde Gerhard Stern für sie nachrücken. Und was macht sie künftig an Dienstagabenden, wenn ihre Ratskollegen tagen? »Vielleicht gehe ich dann in den Sport«, sagt sie lachend. Denn der sei öfter zu kurz gekommen.